Gestern war ein guter Tag, ich konnte viel erledigen, die negativen Gedanken konnte ich prima ignorieren und mich an vielen kleinen Dingen freuen.
Dann rief eine Bekannte an und fragte wie es mir ginge, ich meinte, ich bekrabbel mich so halbwegs, dennoch lähmt mich die Depression noch arg.
Sie sagte „Papperlapapp, du bist klasse, du machst das prima, alles ist gut.“
Das machte mich unterschwellig aggressiv, sie hörte nicht auf mit ihrem „Lobgesang“ und ich wurde wütend.
Ich brüllte sie letztlich an, dass sie ihr positiv-sozialpädagogisches Geschwafel lassen solle, ich würde mich nicht gesehen und nicht wahrgenommen fühlen, wenn sie meinen Schmerz einfach ignoriert und weg zu reden versucht.
Ja, ich finde es richtig, sich auch auf das Gute und auf das Positive zu fokussieren, aber ich finde es genauso wichtig, den Schmerz, das Leid anzunehmen. Verdrängtes, nichtwahrgenommenes Leid frisst einem innerlich auf!!!
Deshalb finde ich es auch wichtig und richtig, zu jammern, solang man dabei nicht vergisst, etwas für sich zu tun, um die Situation zu verändern. Jammern lässt Schmerz raus und verhindert, dass Leid weiterhin im Verborgenen in einem gärt und Schaden anrichtet.
Außerdem ist dieses Ignorieren und dieses Nicht-Thematisieren des Schmerzes für mich eine Wiederholung zu früher, wo auch nach außen hin immer alles in Ordnung war und es mir ja soooo gut ging….innerlich sah es ganz anders aus, aber das durfte nicht sein.
Getreu dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“
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