Rassismus?

Diesen Text habe ich gerade im Newsletter von HPZ gelesen und er hat mich nachdenklich gemacht.

Facebook, ich beginne Dir zu mögen!
Am 17. November postete ich Folgendes auf meiner Fanpage:

An alle, die ihr Facebook Profilbild auf „Französische Flagge“ geändert haben: Würdet Ihr es bitte wieder auf „normal“ setzen.
Ist Euch nicht bewusst, was für ein Signal das ist für all die Menschen, die schon seit Monaten unter dem IS-Terror leiden? Hat irgend jemand in den letzten Wochen oder Monaten sein Profilbild mit der Flagge von Syrien, Irak oder Libanon ausgestattet? Erst wenn es uns im Westen trifft, werden wir hellhörig? Das ist Rassismus pur.
Wir leben jedoch jetzt im Wassermann-Zeitalter, und da sollten wir lernen, Weltbürger zu sein. Nationalistische Gefühle hegen gottseidank nur eine Minderheit, und es ist ein letztes Aufflammen, oder wie Wendelin Niederberger es in seinem Newsletter nennt: Geburtswehen.
Ich weiß, dass Ihr es gut gemeint habt. Vielleicht habt Ihr auch nicht allzu viel nachgedacht und seid einfach der Facebook-Herde gefolgt. Aber jetzt, wo jemand es Euch erklärt hat, würdet Ihr bitte Euer Profilbild so einrichten, dass man sehen kann, wie mitfühlend Ihr wirklich seid. Danke.

Dieser Beitrag wurde 51 Mal geteilt und 105 Mal „geliket“. Über 12’000 Personen haben ihn gelesen, und nur eine Handvoll reagierte darauf gehässig.

Der folgende Beitrag, der mir eigentlich noch wichtiger ist, erreichte leider nur 2167 Personen, daher will ich ihn hier auch noch einmal an den Mann und an die Frau bringen:

Damit das mal gesagt ist: Meine Posts sollen niemanden umerziehen.
Sie dienen lediglich dazu, klarzustellen, wer ich bin und für was ich stehe. Der Zweck: Leute anziehen, mit denen ich etwas gemeinsam habe. Denn das Leben ist zu kurz, als dass man es mit Menschen verbringen sollte, mit denen einen wenig oder gar nichts verbindet.
Einige von denen, die merken, dass uns nichts verbindet, verabschieden sich still und leise. Andere meinen, sie müssten einen Riesenlärm veranstalten. Das ist völlig okay, und dieser Post soll auch eine Ermutigung sein für alle, die klarer kommunizieren möchten, sich jedoch nicht trauen.
Ja, wenn Du klar kommunizierst, wird es immer Menschen geben, die Dich deshalb nicht mögen. Aber es wird genau so viele (wenn nicht noch mehr) geben, die froh sind, dass Du ihnen aus der Seele gesprochen hast. Mit denen solltest Du ein Stück des Weges gehen.

Übrigens… die HPZ-Fanpage können auch Nicht-Facebookler studieren; sie ist öffentlich zugänglich, und zwar hier.

10 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. teggytiggs
    Nov 29, 2015 @ 07:56:41

    …das, was für uns ein besonders schlimmes und aufschreckendes Ereignis war, damit müssen andere täglich leben…das sollten wir nicht vergessen…

    …und trotzdem und gerade deswegen werde ich es mir gut gehen lassen…

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    • Ilanah
      Nov 29, 2015 @ 08:00:16

      Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Er hat Recht. Kriege in Syrien, Libanon etc. nehmen wir als „normal“, denken mal „ach wie furchtbar“, aber mehr nicht.
      Geschieht so etwas in unserer Nähe ist der Aufschrei und der Schrecken viel größer, Betroffenheit macht sich breit.

      Klar, warum soll man es sich nicht gutgehen lassen, wenn wir leiden stoppt das keinen Krieg.
      Auch oder gerade WENN es einem gut geht, kann man sehr viel besser Friedensarbeit leisten.

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      • teggytiggs
        Nov 29, 2015 @ 08:09:37

        …man kann erst mit Freude geben, wenn man selbst versorgt ist…naja, manchmal denke ich, ein Teilen von dem was hier alles überflüssigerweise konsumiert und weggeworfen wird, würde so viel helfen…aber was ist es, das viele Reiche daran hindert zu teilen? …der Glaube, sie sind etwas Besseres und haben ihren Reichtum verdient…welch ein Hochmut…

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        • Ilanah
          Nov 29, 2015 @ 08:20:36

          Ich denke, dass ganz tief in diesen Menschen eine große Angst sitzt, sie wollen alles kontrollieren, dafür brauchen sie Macht, für die Macht brauchen sie Geld.
          Ich kann es schon verstehen, wer weiß, was diese Menschen geprägt hat, auch durch die Vorfahren, viele Ängste werden tatsächlich über die Gene weitergegeben, oder auch durch Großeltern und Eltern weitergegeben.

          Ich beschäftige mich gerade mit Epigenetik, wo all diese Phänomene erkannt werden, und man kann einiges tun, um quasi für die NAchfahren das Genmaterial zum Positiven zu verändern.

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          • teggytiggs
            Nov 29, 2015 @ 08:39:24

            …es wird nicht nur die Existenzangst weitergegeben, sondern auch der Hochmut…ich habe da Beispiele aus der eigenen Familie, wo sich die eine Hälfte für besser hält und mit der anderen nichts zu tun haben will….völlig unbegründet…und so ein Hochmut kann bis zu Mord und Totschlag gehen…Wenn Menschen ihr einmal gefestigtes Ego in Gefahr sehen, dann sind sie mitunter zu allem fähig…da ist ein schwieriger und langer Lernprozess nötig…der wohl über Generationen gehen muss und auch Schmerz und Leid mit sich bringt…

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  2. Ilanah
    Nov 29, 2015 @ 08:45:42

    Ja, das stimmt. Alles, was nicht offen angesprochen und verarbeitet wird, das wird eins zu eins an die Nachfahren weitergegeben.

    Man sieht es deutlich an Holocaustüberlebenden und an erwachsenen Mißbrauchsopfern, wenn die ihren Kindern und Enkeln nie erzählt haben, was ihnen passiert ist und auch ihr eigenes Trauma nie verarbeitet haben, dann werden die Kinder und Enkel ebenfalls zu Opfern in allen möglichen Bereichen.

    Erst wenn Traumata bearbeitet und ausgesprochen werden, besteht eine Chance, sie langfristig zu verhindern bzw. auszumerzen.

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  3. karengraceholmsgaard
    Nov 29, 2015 @ 08:53:38

    Guten Morgen, liebe Lilly!:)

    Ich habe mein Profilbild nach den Anschlägen in Paris nicht geändert.
    Das hatte einige Gründe:

    1. Wird der Terror nicht besiegt indem ich mein Profilbild ändere.
    2. Kann ich mein Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer auch ohne ein geändertes Profilbild haben.
    3. Passieren tagtäglich viele, viele schlimme Dinge auf der Welt…
    und
    4. Muss ich nicht jedem Trend folgen.

    Habe auch einen schönen Tag. ❤
    Gruß Karen

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  4. Ilanah
    Nov 29, 2015 @ 09:09:52

    Ich denke, dass Soldiaritätsbekundungen jeglicher Art was sehr wertvolles sind, energetisch gesehen bringen sie das Mitgefühl zu den Betroffenen.

    Was HPZ hier anprangert, das ist eher, dass keiner sein Profilbild für Syrien, den Libanon etc. geändert hat. Das ist wirklich Rassismus.
    Frankreich ist uns natürlich näher, aber überall leben Menschen, die Kriege erleben und da wir alle zusammenhängen, sind wir indirekt auch an den Kriegen mitbeteiligt.

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  5. dieSuchende
    Nov 29, 2015 @ 13:46:56

    Genau dasselbe hab ich auch gedacht. Auf einmal trifft es uns, weil es eben nicht so weit weg ist. Wir trauern um 130 Tote – denen wir uns „näher fühlen“ – während schon zig tausende dort unten gestorben sind. :-/

    Facebook finde ich nach wie vor sehr oberflächlicher… und ich glaube, tief in seinem Herzen ist dieser Mensch eher ein „Blogger“ XD

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  6. Ilanah
    Nov 30, 2015 @ 11:00:03

    Ja, wenn es in Europa, und dann noch in unserem Nachbarland passiert, dann ist es so greifbar.
    Und irgendwie ist es ja seit vielen Jahren „normal“, dass in anderen Kontinenten Kriege herrschen 😦

    Ich bin nicht bei FB, will ich auch nicht.

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