In letzter Zeit denke ich viel darüber nach, wie es zu Terror, Krieg, IS kommen kann.
Ich denke, es könnte damit zusammenhängen, dass wir alle den Krieg noch in uns haben, wir haben einfach noch nicht gelernt, im Frieden zu leben.
Ich selbst bin ein Nachkriegskind, ich habe gelitten, gefroren, gehungert.
Ich habe die Angst meiner Eltern und Großeltern bei Probe-Alarm miterlebt, sie alle haben NIE über den Krieg gesprochen, ich weiß nichts über ihre Erlebnisse.
Es fiel immer nur öfter der Satz „im Krieg war es so“. Meist im Zusammenhang damit, dass mal wieder nichts zu essen da war oder kein Geld für Klamotten oder anderes.
Kleidung bekam ich wie alle anderen aus meiner Klasse aus den ausrangierten Klamotten der Omas genäht.
Kartoffeln wurden „gestreckt“ mit Wasser, manchmal mit Milch, wenn der Nachbar, der einen Bauernhof hatte, uns etwas Milch schenkte.
Meine Großeltern und auch meine Eltern sowie der gesamte Rest der Verwandtschaft hat niemals aufgearbeitet was sie im Krieg und in der Gefangenschaft erlebt haben.
Sie gaben es eins zu eins weiter an mich.
Und so erging es sehr vielen, wir alle tragen das Leid des Krieges in uns.
Wir wissen gar nicht wie es ist im Frieden zu leben, das verunsichert, denn ins uns herrscht ja noch Krieg.
Wenn Frieden eine Chance haben soll, dann müssen wir, jeder Einzelne von uns, die Kriegserlebnisse aufarbeiten, unseren Kindern vermitteln, wie es ist in Frieden zu leben.
Angstfrei zu leben.
Dazu kommt noch, dass nicht wenige Kinder nicht frei und liebevoll aufwachsen, sondern emotionalem, psychischem und sexuellen Mißbrauch ausgesetzt sind, auch das führt zu Gewalt und Aggression und begünstigt die Teilnahme an kriminellen Banden bishin zur Mitgliedschaft in irgendwelchen braunen Vereinen und letztlich dem IS.
Wir alle, die wir nie Krieg erlebt haben, sind verantwortlich dafür, dass der Krieg in uns verschwinden und der Frieden sich ausbreiten kann, denke ich.
sicher kommen noch sehr viel mehr Faktoren dazu, aber mMn sind die Hauptursachen eine lieblose und respektlose Kindheit und das Nichtverarbeiten von Kriegserfahrungen früherer Generationen.
Es gibt also viiiiiel zu tun!!

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