Noch immer habe ich es nicht geschafft, dieses Fest für mich allein zu feiern.
Als meine letzten beiden Freunde noch lebten, war es immer ein wunderschönes Beisammensein, jeder hat was zum Essen und trinken mitgebracht, meist ging es in den Wald, wo wir tanzten, lachten, schwiegen. Natürlich haben wir die uns Vorangegangenen eingeladen, sehr oft bekamen wir wertvolle Antworten von ihnen.
Jetzt ist es schon einige Jahre her, dass all meine Freunde vorangegangen sind, ich habe nach langer Zeit der Trauer mir vorgenommen, die Jahreskreisfeste allein zu feiern….aber ich schaffe es einfach nicht, zuviel ist für mich damit verbunden.
So warte ich, bis die Nachbarskinder ihre Süßigkeiten abgeholt haben und zünde dann einige Kerzen an, denke an meine Freunde und frage sie dies und jenes.
Meist endet das Ganze im Weinen. Und Antworten bekomme ich in der Regel auch. Aber die Leichtigkeit und der Frohsinn ist nicht da.
Ich wünsch euch einen ruhigen, besinnlichen, wilden, chaotischen All-hallows-eve, ganz wie es für euch richtig ist.
Samhain war das keltische Silvester
Für die Kelten ist das Jahr wie ein großer Tag mit Morgen, Mittag (=Sommersonnwende), Abend und Nacht (=Wintersonnwende).
Samhain ist der Beginn der sogenannten „Jahresnacht“.
Die Kelten hatten nur zwei Jahreshälften, das Sommer-Halbjahr = der Jahrestag, und das Winter-Halbjahr = die Jahresnacht.
Und Samahin war das Silvester der Kelten!
Es war die Nacht, die den Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisierte. Und genau diese Nacht stellt wieder so einen freien Raum dar zwischen dem Alten und dem Neuen.
In solchen Zwischenräumen ist alles möglich. Die Wände zwischen den Welten werden besonders dünn oder lösen sich auch auf.
Diese Übergänge von einem Zwischenraum zum anderen gleichen einem Niemandsland, wo weder Ordnung noch Gesetz herrschen. Man könnte sie auch als „wirbelndes Chaos“ bezeichnen, in denen die Jenseitigen die Menschenwelt besuchen und andererseits die Menschen mit Hilfe von Rausch, Trance oder Ekstase leichter mit der sogenannten „Anderswelt“ verkehren können.
Ahnen-Kult
Der Kontakt zu den Ahnen, die Durchlässigkeit zur Totenwelt, ist ein Kernthema von Samhain.
Man glaubte, daß die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren.
Und da es sich aufgunddessen natürlich größtenteils um hochverehrte Ahnen handelte, standen die Lebenden dem Ereignis mit gemischten Gefühlen gegenüber: mit Achtung und mit Scheu.
Der Ahnenkult hatte einen ganz besonders hohen Stellenwert in allen alten Kulturen.
Die Verbindung zu den Ahnen, die hinter einem standen, war eine der größten Kraftquellen früherer Kulturen. Diese Kulturen erlebten sich nicht als getrennt von ihren verstorbenen Ahnen, sondern spürten ihre allgegenwärtige Präsenz im Leben. Sie baten sie um Rat und Beistand in allen wichtigen Angelegenheiten, sie verehrten sie und achteten sie.
Und die Kraft und Hilfe, die von den Ahnen kam und auch noch heute kommen könnte, war unglaublich.
Und gerade in dieser Nacht schenkte man ihnen besondere Aufmerksamkeit in Form von einer Mahlzeit zum Beispiel, die man für sie bereitstellte.
Okt 31, 2016 @ 13:20:35
Dünnhäutig – die Qualität der Zeit, ja.
Lieben Gruß!
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Okt 31, 2016 @ 15:22:20
Ja, das ist deutlich zu spüren, lieber Reiner.
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Okt 31, 2016 @ 14:00:14
aus dem land der kelten wünsche ich dir erst recht ein stimmiges feiern!
bretonische bisous, l’é-f
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Okt 31, 2016 @ 15:21:47
Danke dir, liebes Sternchen.
wie geht es dir denn mittlerweile?
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Okt 31, 2016 @ 19:59:13
in millimeter schritten geht es vorwärts, aber immerhin vorwärts 🙂 Und sonst ist einfach eine riesenportion geduld angesagt!
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Okt 31, 2016 @ 16:47:41
…nicht traurig sein…schicke Dir tausend liebe Grüße mit Umarmung und ein dickes Bussi auf die traurigen Wangen… mit viel Herz und Sonne zu Dir in Dich um Dich von Lis
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Okt 31, 2016 @ 17:33:29
das ist kein einfacher Abend für dich. Ich drücke dich mal.
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Okt 31, 2016 @ 22:09:25
Ich schick dir ganz liebe Grüße ❤️
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Nov 02, 2016 @ 23:37:58
❤
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