Vor wenigen Jahren oder Jahrzehnten war noch das persönliche Adressbuch das wichtigste Instrument, um mit alten Freunden in Kontakt zu bleiben und neue Nachrichten besprach man mit Freunden und Bekannten im Café im Ort.
Durch die vereinfachte Mobilität und elektronische Kommunikation haben sich unsere Gemeinschaften jedoch stark verändert. Statt bei einem Kaffeeklatsch unter Nachbarn trifft man sich in einer virtuellen Chatgruppe und anstatt nach einem aufregenden Urlaub einen Dia-Abend zu veranstalten, laden wir die Fotos in sozialen Netzwerken hoch. Wenn Freunde und Familienmitglieder weit weg ziehen, sind sie nicht mehr nur über teure Ferngespräche erreichbar, sondern kommen per Video-Chat virtuell zu Besuch. Gleichzeitig scheint es immer ungewöhnlicher zu sein, die Namen der Nachbarn zu kennen und bei Ihnen für einen Kaffee vorbeizugehen oder etwas Mehl zu borgen.
Wie bei so vielen Veränderungen wäre es müßig, sie zu betrauern und nur die „guten alten Zeiten“ zurück zu wünschen. Schließlich ist es eine große Bereicherung, Freundschaften auf der ganzen Welt pflegen zu können und am Leben von uns nahestehenden Menschen teilhaben zu können, auch wenn uns viele Kilometer voneinander trennen. Die Kunst liegt stattdessen darin, die neuen Möglichkeiten gezielt und bewusst zu nutzen, die schönen Seiten vergangener Tage aber nicht ganz zu vergessen und hin und wieder aufleben zu lassen. Nachbarschaft zu pflegen und lokale Geschäfte zu unterstützen gehört ebenso dazu wie neue Technologien als Möglichkeiten wahrzunehmen und nicht als Pflicht, sie so viel zu nutzen wie möglich. Dann lässt sich Gemeinschaft umfangreich leben, mit dem besten aus der alten und der neuen Zeit.
Quelle: sinnich
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