Bei meinem kleinen Ausflug gestern fiel mein Blick auf das Schild „Platz der vergessenen Kinder“.
Das Schild befand sich in meinem alten Kiez, wo ich fast 30 Jahre gewohnt habe. Da es für mich neu war, recherchierte ich im WWW, was es damit auf sich hat und stieß auf eine traurige Geschichte:
Keine Sicherheiten im Leben
1934 kam das Mädchen zur Welt. 1939 flohen ihre Eltern mit den drei älteren Geschwistern vor den Nazis in die USA. Hilde Betty, damals fünf Jahre alt, wurde wegen einer Sprachbehinderung die Einreise verweigert. Abgeschnitten von ihrer Familie kam sie zuerst in ein Kinderheim am Röderbergweg im Ostend und später in das jüdische Kinderhaus an der Hans-Thoma-Straße 24. Am 15. September 1942, zwischen 12 und 14 Uhr, trieben sie Mitglieder der Gestapo erst zur Großmarkthalle. Später wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Im Alter von zehn Jahren wurde sie 1944 im Konzentrationslager Auschwitz umgebracht.
„Die Geschichte dieses Mädchens ist kaum auszuhalten. Sie hatte keine Sicherheiten in ihrem Leben“, sagt Natascha Schröder-Cordes. Die Organisatoren haben ein Bild des Mädchens mitgebracht. Sie gedenken mit Musik und Gebeten. Ein Religionskurs der neunten Klasse der benachbarten Schillerschule verliest die Namen und das Alter der Opfer. „Diese Menschen haben in unserer Nachbarschaft gewohnt. Wir sollten uns an sie erinnern und an ihr Leid denken“, sagt die 14-jährige Sophie.
Das Schweigen hält nicht an. Am Montag haben Frankfurter zum dritten Mal der Opfer gedacht. Geladen haben die Maria-Magdalena-Gemeinde und die Initiative Stolpersteine. Die Geschichten machen betroffen, die die Organisatoren Pfarrer Volker Mahnkopp, Natascha Schröder-Cordes und Bärbel Lutz-Saal erzählen. Es sind Geschichten, wie die von Hilde Betty Thalheimer.
Am 15. September 1942 haben die Nazis etwa 50 jüdischen Kinder und Betreuer des Kinderhauses deportiert. Bürger wünschten sich nun eine dauerhafte Gedenkstätte mit den Namen der Opfer.
So entstand dann dieser Platz, der an diese Kinder erinnern soll. Als Sinnbild steht hier der sog. Dreidel
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