Es war im Jahr 1988…Leute meines Alters erinnern sich bestimmt an eines der dunkelsten Kapitel hierzulande.
Die gesamte Republik konnte quasi im Live-Stream erleben wie zwei Bankräuber Geisel nahmen und mit ihnen die A3 entlang brausten.
Widerlich und einfach schlimm wie die Journalisten sich an deren Fersen hefteten und immer Mikro und Kamera draufhielten und den Tod der Geiseln billigend in Kauf nahmen.
Ich erinnere mich als mein Mann laut schreiend rief, ich müsse sofort kommen und mir das anschauen.
Also rannte ich los und schaute mir einen Teil des „Gladbecker Geiseldramas“ an. Ich weiß noch, dass ich dachte, was ist da nur los, da läuft doch alles schief, da stimmt was nicht, das kann ja nicht wahr sein.
Irgendwann habe ich mich abgewandt, ich fand es fürchterlich und mir taten die Geiseln unendlich leid.
Mein Mann war nicht dazu zu bewegen, die Flimmerkiste aus zu machen.
Ich war erleichtert, dass dieser Horror nach drei Tagen zu Ende war. Zwei Geiseln und ein Polizist überlebten das Ganze nicht.
Danach ging es dann weiter….die Journalisten wurden -zu Recht- an den Pranger gestellt, die Bankräuber wurden zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt, die Reporter gingen straffrei aus 😦
Heute abend werden die damaligen Ereignisse aus Sicht der Opfer gezeigt in der ARD.
Mein Mann und ich hatten noch wochenlang „Krieg“, er warf mir Desinterese vor und ich ihm Sensationsgeilheit.
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